Fotografieren auf Städtereisen Tipps: Planung, Ausrüstung und Recht (Teil 1)
In diesem Artikel geht es um Städtereisen Tipps für die Fotografie unterwegs! Ich gebe Tipps zur fotografischen Planung, zur Ausrüstung und deren Transport. Am Ende geht’s noch um die rechtlichen Probleme bei der Street-Fotografie. DIes ist der erste Teil der Städtereisen-Artikelserie. Im zweiten Artikel geht es um 15 Bildideen auf Städtereisen und im dritten Teil geht es darum, wie du stürzende Linien in der Architekturfotografie vermeidest.
Das Fotografieren in Großstädten macht besonders Spaß!
Es gibt überall etwas zu entdecken: Sowohl großartige Architekturaufnahmen, Details des typischen Stadtlebens oder Langzeitbelichtungen vom städtischen Treiben bieten super Fotomotive. Besonders durch die Symmetrie in den Gebäuden oder Luftaufnahmen von Wolkenkratzern, sind spannende Bildkompositionen möglich.
Während der erste Teil dieses Zweiteilers die Planung beleuchtet, liefert der zweite Teil Fotoideen und Inspiration. Der zweite Teil wird in etwa einer Woche erscheinen.
Seltsamerweise bin ich fast immer im tiefsten Winter in fremden Städten unterwegs – wenn es schrecklich kalt ist und meine Finger beinahe an der Kamera festgefroren sind! Deswegen sind regelmäßige Kaffeepausen fest eingeplant, um sich aufzuwärmen und die letzten Bilder auf dem Kameradisplay zu durchstöbern.
Also lehn dich zurück, mach dir einen dampfenden Kaffee und nimm den einen oder anderen Tipp aus diesem Artikel mit auf deine nächste Städtereise!
Inhaltsverzeichnis
1. So planst du deine Städtereise
Welche Erwartungen hast du?
Als erstes musst du dir klar werden, welche Erwartungen du an deine Städtereise hast. Danach richtet sich die weitere Planung und deine Fotoausrüstung.
- Unternimmst du einen Ausflug mit mehreren Freunden, um euch eine neue Stadt anzuschauen und um mit ihnen Zeit zu verbringen?
- Oder bist du alleine oder mit anderen Fotografen unterwegs und ihr wollt die besten Fotos, zu den besten Zeiten schießen?
Wenn du mit anderen Fotografen unterwegs bist, kannst du Vollgas geben und brauchst die Kamera gar nicht mehr wegpacken. Hier wird sich die Planung eher um bekannte Fotomotive drehen und zu welcher Zeit beste Licht strahlt. Hier geht es nicht unbedingt um Schnelligkeit. Auf einer solchen Städtereise kannst du deinen großen Fotorucksack bis oben beladen und die verschiedensten Dinge ausprobieren.
Wenn du mit Freunden unterwegs bist, die wenig mit Fotografie zu tun haben, musst du unbedingt Rücksicht auf deine Begleiter nehmen! Du kannst für ein Foto auch einen kurzen Moment stehen bleiben, ein ständiges „stop and go“ wird deinem Begleiter aber den Ausflug zur Hölle machen.
Für deine Freunde bist du wie ein Kaugummi am Schuh, der bei jedem Schritt in der fremden Stadt ausbremst und nervt. In erster Linie solltet ihr zusammen schöne Dinge erleben und nur nebenbei fotografieren. Meine Freundin sagt immer, dass ich die Zeit vergesse, wenn ich die Kamera auspacke. Sie steht dann Minuten daneben und schau dem Gras beim Wachsen zu.
Weiter unten gebe ich dir Tipps, wie du unterwegs fotografieren kannst, ohne der nervende Kaugummi zu sein!
Städtereisen Tipps – Suche nach Fotomotiven
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten werden dir auch ohne große Recherche einfallen. Du willst aber nicht (nur) das klassische Touri-Foto machen, sondern einen Einblick in das Leben der Stadt bekommen. Um Fotoideen außerhalb der Reiseführer zu bekommen, lohnt sich deshalb eine Recherche in Bildportalen.
Auf meiner letzten Städtereise war ich in London unterwegs. Im Vorfeld habe ich nach guten Hashtags über London gesucht. Unter den Städte-Hashtags wirst du hauptsächlich Selfies finden. Sucht deshalb spezifischer nach Fotografie-Hashtags. Unter dem Hashtag #londonphotography habe ich richtig gute Fotos entdeckt, die mich auf meiner Reise inspiriert haben. Gute Fotos habe ich „meiner Sammlung hinzugefügt“, um sie für später gespeichert zu haben.
Außerdem lohnt sich ein Blick in 500px – eine Community für Hobby- und Profifotografen. Auch hier kannst du nach Schlagwörtern suchen. Mit der Suche nach „London“ findest du beeindruckende Aufnahmen in hoher Auflösung.
Auch das riesige Bildportal Flickr oder Pinterest bietet sich für eine Bilder-Recherche an.
Auf der Suche nach schönen Motiven werdet ihr auf Fotos von unbekannten Orten oder Gebäuden treffen. Wenn der Fotograf den Standort ergänzt hat, habt ihr Glück – meistens ist das nicht der Fall.
Tipp: Kopiert die Bild-URL und schickt das Bild durch die Google-Bildersuche (Klick auf Kamera-Symbol neben der Suchleiste). Google sucht nach ähnlichen Bildern und findet weitere Bilder von deinem Motiv. Durch andere Bilder kommst du auf den Ort und hast sogar noch weitere Inspiration bekommen, auf welche Arten du dein Motiv ablichten kannst. (Den Tipp habe ich in einem Podcast mit Frank Fischer bekommen)
Meine Empfehlung für die Routenplanung
Markiere deine Fotospots und Sehenswürdigkeiten mit einem Stern auf einer Liste. So hast du einen Überblick, welche Orte du besuchen möchtest und kannst dir sehr einfach eine Route überlegen. In Google Maps siehst du außerdem die Öffnungszeiten, Bewertungen, Bilder und kannst dich navigieren lassen.
Für das Ausland ist es außerdem hilfreich, dir das Stadtgebiet in Google-Maps offline verfügbar zu machen. Tippe dazu in deinem Smartphone oben links auf das Menü. Im unteren Bereich siehst du den Punkt „Offlinekarten“. Jetzt kannst du einen Bereich auf der Karte auswählen und diesen herunterladen.
In Google-Maps werden außerdem Hotels von Booking.com angezeigt. So könnt ihr gleich ein Hotel aussuchen, das in dem Bereich mit den meisten markierten Orten liegt.
Nach einer kurzen Recherche solltest du die fotografischen „Hotspots“ ausgemacht haben und startest inspiriert in die Städtereise!
Lass dir vom Wetter nicht den Ausflug vermiesen!
Passe deine Reise dem Wetter an! Wenn es regnet kannst du von einem Wolkenkratzer die dramatischen Wolken einfangen oder Innenaufnahmen von interessanter Architektur machen. Es bedeutet noch lange nicht, dass die Kamera daheim bleibt!
Falls dich der Regen erwischt, kannst du auch auf der Straße gute Fotos machen! Schau mal in meinem Artikel über das Fotografieren im Regen vorbei. Du musst dich nur besser vorbereiten und einen Regenschutz * verwenden.
Denn du weißt schon: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung“. Was es aber tatsächlich gibt: Richtiges Sauwetter! Da sollte man wirklich daheim bleiben! 😉
2. Das beste Licht zur Goldenen und Blauen Stunde
Nach dem Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang beginnt die „Goldene Stunde“. Das Licht ist hier besonders warm und der Himmel wird in sanftes rosa oder kräftiges orange-rot getaucht. Wenn die Sonne noch nicht da ist oder schon verschwunden ist, beginnt die „Blaue Stunde“. Hier erstrahlt der Himmel in bläulichen Farbtönen.
Durch deine Bildrecherche hast du viele Fotoideen bekommen. Erstell dir eine Liste, was du an welchem Tag anschauen möchtest. Es lohnt sich, die besten Sehenswürdigkeiten zur Goldenen Stunde oder zur Blauen Stunde einzuplanen. Informiere dich durch Apps wie Sunsurveyer (Android/iOS), Photopills (Android/iOS) oder auf Seiten wie iOS wann das schönste Licht strahlt und wo die Sonne zu dieser Zeit steht.
Wenn du ein bestimmtes Gebäude zur Goldenen Stunde fotografieren willst, siehst du in der App Sunsurveyer sofort, wann die Sonne unter geht und wo sie zum Sonnenuntergang steht. Anhand der Informationen kannst du dich entscheiden, wie du dich positionierst.
Mein Tipp: Im Sonnenaufgang wirst du an beliebten Fotospots bessere Karten haben. Während im Sonnenuntergang noch viele Touristen unterwegs sind, wirst du am frühen Morgen die Stadt für dich alleine haben. Du musst ja nicht die ganze Reise um 05:00 Uhr aufbrechen, aber einen Tag Augenringe herumtragen sollte schon drin sein!
Bevor du deine Städtereise startest: Mach dir eine Liste mit allen Sehenswürdigkeiten und notiere dir, zu welcher Zeit du dort sein möchtest!
3. Welche Fotoausrüstung sollte ich bei einer Städtereisen dabei haben?
- Kompakter Fotorucksack: Optimal gegen Taschendiebstahl ist ein Fotorucksack, dessen Fächer zum öffnen am Rücken liegen. So kommt niemand unbemerkt an deine teure Kameraausrüstung. Ich benutzte den Lowpro Slingshot*. Grundsätzlich ein super Rucksack, aber ziemlich klein. Mehr als drei Objektive, Sony Alpha 6000 und ein GorillaPod darf es nicht sein.
- Ersatzakkus: Du wirst den ganzen Tag unterwegs sein und nur nachts die Akkus laden können. Zwei zusätzliche Akkus sollten es schon mindestens sein. Durch die Akkuhalter von Fabian Ruyters fliegt auch nichts durch die Gegend. 😉
Objektive
Ich habe meistens drei Objektive dabei:
- Standard-Zoom-Objektiv: Die meisten Bilder mach ich mit einem Standard-Zoom-Objektiv, das einen gängigen Brennweitenbereich abdeckt.
- Ein Weitwinkel-Objektiv für Architektur-, Landschafts- und Innenaufnahmen
- Eine lichtstarke Festbrennweite für Streetaufnahmen am Abend oder bei schlechtem Licht
Ich halte nicht so viel von den Superzoom-Objektiven mit Brennweitenbereichen von 18-200 mm oder noch weiter, da die Bildqualität stark nachlässt. Du musst abwägen: Willst du möglichst flexibel sein oder willst du bessere Bildqualität, dafür aber mehrere Objektive schleppen und öfters wechseln?
An meiner Sony APS-C Kamera verwende ich als Standard-Zoom-Objektiv mein SELP18105G* von Sony, das Ultra-Weitwinkel-Objektiv 12mm F2.0* von Samyang und die lichtstarke Festbrennweite 30mm F1.4* von Sigma. Wer sich für meine verwendete Ausrüstung näher interessiert, kann es auf „Meine Fotoausrüstung“ nachlesen.
Aber völlig egal welche Kameramarke – Ich habe die Kombination von Brennweiten als äußerst praktisch empfunden. Jedes Objektiv hat seinen eigenen Anwendungsbereich und man muss nicht oft wechseln.
Ein anderer Ansatz wäre, nur eine Festbrennweite mitzunehmen. Für APS-C Kamera bietet sich ein 30mm Objektiv an, für Vollfromat ist 50mm ein gängige Brennweite für Street-Fotografie.
Der Vorteil: Deine Bilder haben den gleichen Bildwinkel und den gleichen Look. Nach einer Zeit kommst du immer besser mit der Limitierung zurecht und kannst dein Bild besser komponieren. Wenn du in der späteren Bildbearbeitung jedes Bild mit der selben Farb- und Kontrasteinstellung bearbeitest, wirken die Bilder wie aus einem Guss!
Der Nachteil: Du wirst einige Ideen und Motive nicht umsetzen können. Wenn du in der Ferne ein Gebäude formatfüllend einfangen willst, wirst du an deine Grenzen stoßen. Hier musst du das Gefühl unterdrücken können, etwas zu verpassen.
4. Die perfekte Kombination, seine Kamera auf Städtereisen zu transportieren
Capture Clip von Peak Design
Ich habe lang überlegt, ob der stolze Preis gerechtfertigt ist. Mittlerweile bin ich ziemlich begeistert. Vor allem für Städtereisen ist der Capture Clip Pro* von Peak Design goldwert.
Kurze Erklärung: In diesen Clip passt eine ArcaSwiss – Schnellwechselplatte. Ich bringe ihn an meinem Rucksackgurt an und kann auf Knopfdruck die Kamera vom Clip lösen. Nach dem Foto clippe ich die Kamera mit der Schnellwechselplatte wieder ein. So führe ich die Kamera immer griffbereit am Körper und kann in wenigen Sekunden ein Foto machen, ohne den Rucksack öffnen zu müssen. Mit dem Clip muss ich die Kamera nicht die ganze Zeit in der Hand tragen. Vor allem im Winter super! Die Kamera hängt sicher am Clip und die Hände stecken im Wintermantel.
Nachteil: Vor allem schwere Kameras wackeln vor der Brust hin- und her. Wer das als störend empfindet sollte einen Schultergurt bevorzugen.
GorillaPod
Für Aufnahmen in der Nacht und Langzeitbelichtungen benötigst du natürlich ein Stativ. Ich empfehle hier einen GorillaPod* als Stativersatz. Er ist super schnell aufgebaut und in jeder kleinen Tasche verstaubar! Auch wenn er nicht besonders hoch ist, du kannst ihn durch die flexiblen Beine an ein Geländer anbringen und darüber fotografieren.
Auf dem Gorillapod hab ich eine Klemme für ArcaSwiss* Schnellwechselplatten angebracht. So kann ich direkt vom Capture Clip auf den Gorillapod wechseln, ohne die Arca-Swiss-Platte von der Kamera entfernen zu müssen – super praktisch und schnell!
Nachteil: Deutlich instabiler als ein Stativ. Längere Belichtungszeiten bei leichtem Wind sind damit schwer möglich.
L-Winkel für schnellen Wechsel von Quer- zu Hochformat
Jetzt wird’s speziell: Du kannst zusätzlich noch einen L-Winkel* an deiner Kamera anbringen. So kannst du schnell vom Quer- aufs Hochformat wechseln, ohne den Kugelkopf des GorillaPods drehen zu müssen. Was der Vorteil sein soll, fragst du dich? Der Pod steht nicht so stabil wie ein schweres Stativ. Wenn du den Kopf drehst, musst du meistens die Beine anders aufstellen, damit das Konstrukt nicht umkippt. Mit dem L-Winkel verlagert sich der Schwerpunkt nicht und du musst den Pod nicht verändern.
Mein Problem: Ich muss eine zusätzliche Arca-Swiss-Platte am L-Winkel anbringen, da ich die Kamera sonst nicht in meinem Capture Clip anbringen kann. Wenn du aber nur mit Stativ oder Pod unterwegs bist, klappt die Kombination wunderbar.
5. Städtereisen Tipps: Was tun, wenn sich viele Menschen vor deinem Fotomotiv befinden?
In Großstädten wirst du immer irgendwo einen Menschen in deinem Sucher haben. Wenn dich diese Menschen in deinem Foto stören, helfen dir folgende Tipps:
- Langezeitbelichtungen: In der Nacht ist es kein Problem, du packst die Kamera aufs Stativ, schließt die Blende und belichtest dein Bild länger. Am Tag benötigst du schon einen stärkeren Graufilter (auch ND-Filter genannt), damit sich bewegende Menschen aus dem Bild entfernen lassen. Hier findet ihr einen schönen Artikel über Langzeitbelichtungen am Tag.
- Median-Stacking: Wenn du keinen Graufilter zur Hand hast, kannst du auch mehrere Aufnahmen machen und diese miteinander verrechnen. In meinem Aritkel über das Kombinieren von Lightroom und Photoshop hab ich ausführlicher über diese Technik geschrieben und gute Erklärvideos verlinkt.
- Such dir andere Perspektiven: Blöde Idee? Nein! Wenn jeder nur Aufnahmen vom „besten“ Standort aus machen würde, hätten wir nur identische Bilder. Schwimm gegen den Strom und fotografiere die Sehenswürdigkeit aus einer ungewöhnlichen Perspektive.
- Fotografiere zu Zeiten, zu denen andere schlafen. Wenn du keine Menschen in deinem Bild haben willst, musst du entweder spät schlafen gehen oder früh aufstehen. Erfahrungsgemäß ist im Morgengrauen weniger los als Abends. Sei unterwegs, wenn andere Schlafen!
6. Rechtliche Problematik bei der Street-Fotografie
Ich bin kein Jurist und kann mich deswegen nicht qualifiziert über Rechtsfragen äußern. Deswegen verlinke ich auf kompetente Artikel und lass diese für mich sprechen.
Worum es mir hier geht: Ich möchte Bewusstsein für die rechtliche Problematik schaffen. Jeder Fotograf sollte sich ein mal mit der Thematik auseinandersetzen, wann er Menschen fotografieren darf und ob er diese Fotos auch veröffentlichen kann.
Grundsätzlich muss man zwischen der Panoramafreiheit und dem Recht am eigenen Bild unterscheiden.
Hier findest du Informationen zur Panoramafreiheit:
- Fotografie und Panaromafreiheit erklärt: 22places.de
- Detaillierte rechtl. Erklärung zur Panoramafreiheit: Juraforum – Panoramafreiheit
- Übersichtskarte Panoramafreit in Europa: Wikipedia
Hier findest du weiterführende Links zum Recht am eigenen Bild:
- Ausführliche rechtliche Erklärungen zum Thema Recht am eigenen Bild: medienrecht-urheberrecht.de
- Kommentar zum Recht am eigenen Bild von Patrick Ludolph mit rechtl. Erläuterungen: neunzehn72.de. Patrick Ludolph schreibt treffend, dass Street-Fotografie in Deutschland (leider) durch die rechtlichen Einschränkungen kaum möglich ist.
Denk daran, dass sich die Ausführungen und Links nur aufs deutsche Recht beziehen. Informiere dich vorher, wenn du Bilder von Menschen aus fernen Ländern veröffentlichen willst.
Wie soll ich mich denn nun bei der Street-Fotografie verhalten?
Wenn der Mensch das Hauptmotiv ist, haben wir leider nur ein paar Alternativen, die alle unbefriedigend sind:
- Man fragt Personen vor dem Foto nach einer Einwilligung und verliert dadurch das Spontane der Streetfotografie.
- Man bittet Personen nach dem Foto um eine Genehmigung. Dadurch hat man oft Ärger mit den Personen, die sich in ihrer Privatsphäre angegriffen fühlen und muss viele Fotos löschen.
- Man fragt gar nicht, ignoriert das Recht am eigenen Bild und veröffentlicht die Bilder. Das ist definitiv die schlechteste Möglichkeit und kann sehr teuer werden.
- Man fotografiert Menschen so, dass sie unkenntlich gemacht werden: Durch längere Belichtungszeiten, im Gegenlicht als schwarze Silhouette oder aus der Ferne – wie hier beschrieben.
- Deine Begleiter sind deine Modells (und mit Fotos einverstanden 😉 )!
Sei dir der rechtlichen Problematik bei der Street-Fotografie bewusst. Im schlimmsten Fall ermittelt die Polizei gegen dich und du riskierst eine Geldstrafe. Wenn du eine Einwilligung bekommen hast, lass sie dir am besten schriftlich geben. Ich habe von Street-Fotografen gehört, die immer ein paar Modellverträge in der Tasche haben. So bist du auf der sicheren Seite. 😉
Was ich in Zukunft ausprobieren möchte: Mit der App „Easy Release“ hast du deine Modellverträge digital dabei. Das Modell kann digital einen Modellvertrag auf deinem Smartphone unterschreiben (iOS, Android). So hältst du die Personen auf der Straße nicht lange auf und hast keinen Papierkram!
Fazit
Wenn du meine Städtereisen Tipps vor deinem Ausflug gelesen hast, kommst du mit Sicherheit mit einer prall gefüllten Speicherkarte an guten Bildern nachhause.
Ich rate, dir vorher Gedanken über die schönsten Fotomotive zu machen und sie chronologisch in eine Liste zu schreiben oder noch besser, die Orte in Google – Maps eintragen und offline verfügbar machen.
Und denk dran: Du bist (oft) nicht alleine mit deiner Kamera! Du musst nicht jedes Fotomotiv mit drei verschiedenen Objektiven ablichten und nicht an jeder Hausecke eine Langzeitbelichtung starten. Deine Begleiter/ Freund/ Freundin/ Familie wird es dir danken. 😉
Wann hast du deine nächste Städtereise geplant? Such dir ein ruhiges Wochenende heraus und starte ein Reise mit deinen Liebsten. 🙂
Im zweiten Artikel der Städtereise-Artikelserie geht es um 15 Bildideen auf Städtereisen. Im dritten Teil geht es darum, wie du stürzende Linien in der Architekturfotografie vermeidest. Wenn du erst mit der Fotografie angefangen hast, kann ich dir meinen Artikel über die „Top 15 der schlimmsten Anfängerfehler“ empfehlen.
Beste Grüße, Eike.
12 Comments
Vielen Dank, für den ausführlichen Bericht
Gerne!
Freut mich sehr, dass der Artikel Anklang findet. 🙂
Gruß, Eike.
Servus Eike!
Ein wirklich hervorragender Artikel, welchen ich gleich an meine Pinterest Pinwand nageln musste :-).
Vor allem, dass du auch auf rechtliche Aspekt eingehst, finde ich sehr gut. Habe in meinem Blog auch einen Artikel zu Panoramafreiheit und das Recht am eigenen Bild, weil ich der Meinung bin, dass man die Leute einfach dafür sensibilisieren muss.
Werde mir dann auch die beiden Folgeartikel reinziehen.
Danke für den klasse Artikel
Horst
Hallo Horst,
es freut mich wirklich, dass dir meine Artikelreihe gefällt! 🙂
Man bekommt ja nicht so viel Feedback für die Artikel, deshalb freu ich mich umso mehr über ein Kommentar. 😀
Hab mich mal eine Zeit lang mit Bildrechten im Rahmen von Stockfotos beschäftigt,
dadurch hab ich mich bisschen tiefer ins Thema eingelesen.
Liebe Grüße!
Ein ganz toller Artikel mit richtig guten und hilfreichen Tipps. Da werde ich ganz sicher auf einiges bei meiner Reise beachten.
Vielen Dank!
Super, dass ich dir ein bisschen helfen konnte.
Liebe Grüße, Eike.
also deine Artikel. und Tipps sind richtig. toll, man lernt nie aus. werde nun einiges neues ausprobieren.
Vielen Dank für dein Feedback, Traude!
Freut mich, dass dir die Fototipps helfen 🙂
Vielen Dank für den Tipp mit der Community für Hobbyfotografen. Ich denke für meinen Trip werde ich mir die Drohne von meinem Bruder ausleihen. Der macht damit beruflich Luftaufnahmen für die Industrie.
Das klingt toll, mit einer Drohen loszuziehen!
Viel Spaß dabei 🙂
LG Eike
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Fotografieren auf Städtereisen. Mein Onkel sucht ein günstiges Hotel im Stadtzentrum, um die Abende mit Fototouren zu verbringen. Gut zu wissen, dass man für das Fotografieren eine Route einplanen sollte, die man offline auf seinem Handy verfügbar machen kann.
Hallo Eike,
vielen Dank für Dein Wissen und das vermitteln an Alle.
Eines allerdings versteh ich nicht.
Fotografiere Hochformat für Panoramen im Querformat und umgedreht.
Kannst Du das erklären bitte?
LG und Danke
Frieder