Der ziemlich ultimative Guide zum Fotografieren im Regen (Gründe, Ideen, Tipps!)
Dich erwarten 5 gute Gründe, 14 Fotoideen und 10 Tipps, warum du nicht zur Couch-Kartoffel mutieren, sondern dich ans Fotografieren im Regen heranwagen solltest!
Wenn dich ein Teilbereich nicht interessiert, kannst du mit dem Inhaltsverzeichnis zur gewünschten Position springen.
Wenn du dich für weitere Fototipps interessierst, kannst du hier vorbeischauen: Meine Sammlung der besten Fotoideen.
„Endlich Urlaub!“
Ich sitze genervt zuhause…
Der Regen schlägt aggressiv gegen die Fensterscheibe meines Schrägdachs.
Ich fühle mich wie im Smog von Tokio gefangen – die Sonne hält sich seit Tagen versteckt.
Gedanklich bin ich schon bei Netflix, Schokoladenkuchen und der warmen Couch.
Plötzlich reißt mich die Lust zu Fotografieren aus der Lethargie: „Jetzt erst recht!“
Ich will meine Freizeit aktiv nutzen und mich nicht über Dinge ärgern, die ich nicht beeinflussen kann!
Warum sollte man nur bei schönem Wetter Fotos machen können?
Ich pack meinen Fotorucksack, die passende Kleidung und einen Regenschirm ein und auf geht’s nach draußen.
Viel Spaß!
Inhaltsverzeichnis
I. „Gib mir nur einen Grund, warum das Fotografieren im Regen so toll sein soll?“ – Ich gebe dir 5!
Grund 1: Ungewohntes ist interessant
Das menschliche Auge ist darauf trainiert, Unterschiede und Veränderungen zu erkennen. Alltägliche Dinge ziehen unsere Aufmerksamkeit nicht an und werden sofort vergessen.
Was begeistert uns stattdessen? Fotos von ungewöhnlichen Situationen, besonderen Perspektiven oder interessanten Motiven!
Das Gewöhnliche ist der Feind eines jeden Fotos!
Und genau hier punkten deine Fotos im Regen!
Wenn die Wolken bedrohlich am Himmel stehen und der Regen beginnt, wirst du Bilder machen, die nicht jeden Tag zu Hunderten über unsere Bildschirme flackern.
Es gibt schlichtweg viel weniger gute Bilder im Regen, als von Nachbars Katze im Garten.
Grund 2: Stärkere Farben und Kontraste
Bei Nässe kommen Farben und Kontraste erst richtig zum Vorschein.
Vor allem Objekte in der Natur, wie Stein oder Holz, gewinnen an Details und wirken interessanter.
Die Farbe deines Motivs reflektiert sich auf der nassen Oberfläche seiner Umgebung und erschafft ein Farbenspiel.
Aber Moment, Regen kann den Kontrast auch abschwächen!
Wenn du Objekte durch den Regen hindurch fotografierst, kann der Regen umgekehrt als Weichzeichner fungieren und deine Bilder blassen wirken lassen.
Aufnahmen mit höheren Brennweiten durch den Regen eignen sich daher nicht besonders gut, es sei denn du willst genau diese Wirkung!
Grund 3: Regenbilder verlangen Durchhaltevermögen und Kreativität
Was ist dir mehr wert:
Ein Erfolg, der dir mit Leichtigkeit zugeflogen ist oder ein Erfolg, auf den du Wochen hin gefiebert hast und am Ende durch harte Arbeit das Ziel erreicht hast?
Mit Sicherheit letzteres.
Man schätzt erst Erfolge, wenn der Weg dorthin anstrengend war, Überwindung gekostet hat und man viel investieren musste.
Wenn du also nach einer Stunde im kalten Regen nachhause kommst – Dreck an der Kleidung, Schlamm an den Schuhen.
Frierend und durchnässt.
Wohlwissend, dass deine Speicherkarte voller ungeschliffener Diamanten ist.
Sind dir diese Bilder dann nicht ungleich viel mehr Wert, als die lockeren Schnappschüsse bei strahlender Sonne?
Ich spreche aus Erfahrung: Ja, sie sind es! 😉
Grund 4: Fotografieren im Auge des Sturms
Mit einem Knall wird aus dem anfänglichem Nieselregen ein stattlicher Wolkenbruch.
Hektik bricht aus.
Ab nachhause!
Aus der ruhigen Altstadtszene wird ein wuseliger Haufen.
Völlig durchnässte Radfahrer mobilisieren ihre letzten Kraftreserven, um schneller durch den Regen zu kommen.
Wie Ameisen, die einen Fressfeind in ihrem Bau bemerkt haben, huschen die Menschen durch die Gassen.
Du stehst ebenfalls im Regen.
Wie im Auge des Sturms stehst du unbeeindruckt auf der Straße und beobachtest das Treiben.
Genau dieser Kontrast macht das Fotografieren im Regen so interessant.
Durch die richtige Vorbereitung kann dir der Regen am Ar*** vorbeigehen und du
kannst die Geschäftigkeit genießen.
Du läufst gelassen durch die Straßen und machst starke Fotos!
Grund 5: Der einmalige Moment nach dem Wolkenbruch
Die schönsten Lichtspiele entstehen, wenn Wolken richtig Ballast abgeworfen haben.
Die Sonne drängt sich mit Gewalt durch die Wolken hindurch – lange Lichtstrahlen ziehen sich über den ganzen Himmel und schaffen eine magische und dramatische Stimmung.
Der starke Kontrast zwischen dem dunklen Asphalt und den hellen Wolken, machen Spiegelungen in Pfützen interessant.
Mit etwas Glück kannst du sogar einen Regenbogen fotografieren.
Sie entstehen, wenn die Sonne hinter uns steht und eine Regenwand vor uns beleuchtet. Die kleinen Tropfen brechen das Licht, sodass wir das Farbspektrum des Lichts sehen können.
Viel Glück, dass du das Naturphänomen einfangen kannst!
Jetzt besteht kein Zweifel mehr, dass du trotz Regenwetter Fotografieren gehst!
Nachfolgend liefere ich dir einige Fotoideen, wie du an das Fotografieren im Regen herangehen kannst.
II. Vierzehn Fotoideen zum Fotografieren im Regen
Fotoidee 1: Suche Farbkontraste!
Wenn sich dunkle Regenwolken am Himmel versammeln, wirkt die Welt um uns herum trist und grau.
Halte deine Augen offen und suche nach Objekten, die diese Grauverläufe durchbrechen.
Wenn sich dicke Regentropfen auf farbigen Blüten, Blättern oder Autos niedergelassen haben, kommen die Farben erst richtig zur Geltung.
Die Farbe deines Motivs spiegelt sich in den nassen Oberflächen und läuft wie Farbe aus einem Farbkasten in die graue Umgebung.
Suche beispielsweise nach Herbstblättern auf dem regennassen Boden und setze diese als Farbkontrast in Szene.
Fotoidee 2: Such Blumen und Blüten
Im Regen lohnt sich ein Besuch im Botanischen Garten besonders.
Hängende Regentropfen an Blütenblättern sind immer eine Auslösung wert. Durch die Nässe knallen die Farben erst richtig!
Öffne die Blende für eine gute Freistellung und achte auf deinen Hintergrund.
Mit einer bunten Blüte auf dunklem Hintergrund erschaffst du einen schönen Farbkontrast.
Fotoidee 3: Reflektionen in Pfützen
Unsere Bilder im Regen können nicht durch einen blauen Himmel oder einer besonderen Lichtstimmung begeistern.
Wir müssen den Betrachter mit anderen kreativen Ideen locken!
Dafür eignen sich besonders Reflektionen in Pfützen und anderen nassen Oberflächen.
Bring deine Kamera nah an eine Pfütze, wähle einen sehr spitzen Winkel zum Boden
und versuche Architektur, Blumen oder Menschen durch die Reflektion abzulichten.
Experimentiere mit der Perspektive!
Mir gefällt der Ansatz, sich Stück für Stück an ein gutes Bild heranzutasten.
Beobachte, wie sich die Reflektion verändert, wenn du näher hin oder weiter weggehst bzw. den Winkel zum Boden spitzer oder steiler machst.
Du wirst bewusster fotografieren.
Du entfernst dich von schnellen Schnappschüssen und machst weniger Bilder, dafür aber bessere.
Kleiner Tipp: Dreh das Bild mit der Reflektion in der Nachbearbeitung auf den Kopf.
Der Betrachter wird überrascht sein und einen Moment brauchen, bis er merkt, wo oben und unten ist.
Fotoidee 4: Friere Regentropfen ein
Bewegende Motive sind besonders interessant zu fotografieren. Indem du die Belichtungszeit variierst, kannst du das Bild sehr kreativ gestalten.
Probier doch mal aus, die Regentropfen und Wasserspritzer einzufrieren, wenn sie in eine Pfütze einschlagen! Wähle dafür Belichtungszeiten kürzer als 1/60.
Wenn du die Belichtungszeit länger wählst, betonst du die Geschwindigkeit. Auf deinen Bildern siehst du lange Regenschnüre.
Dafür eignet sich am besten der Blendenautomatikmodus(so bei Sony).
Du stellst eine feste Belichtungszeit ein und die Kamera passt die Blende auf das Umgebungslicht an.
Tipp 1: Wenn du Regentropfen in der Luft einfangen willst, solltest du auf einen bestimmten Punkt vorfokussieren.
Halte deine Hand oder einen Gegenstand auf die passende Höhe, fokussiere darauf und stell deine Kamera auf den manuellen Fokus.
Tipp 2: Verwende deine Serienbildfunktion! Im Nachhinein suchst du dir dann die Bilder mit den schönsten „Splashes“ (engl. Spritzer) heraus.
Fotoidee 5: Mach Makroaufnahmen und konzentriere dich aufs Detail
Ein einfarbig, grauer Himmel ist langweilig – erspare deinem Sensor diesen Anblick!
Fokussiere dich stattdessen auf Details. Auf Kleinigkeiten, die sonst im Alltag untergehen.
Ein Makroobjektiv eignet sich hervorragend für regnerische Tage!
Wie geschaffen für dein Makroobjektiv sind Insekten, die mit dem Regen zu kämpfen haben.
Such nach Käfern, die sich auf ein Grashalm gerettet haben oder nach Spinnen, die sich an ihr nasses Netz festklammern.
In einem kleinen Tropfen spiegelt sich die ganze Welt!
Fotoidee 6: Portraits am Fenster
Jeder kennt diese Fotos:
Der Regen prasselt von außen gegen die Fensterscheibe.
Eine junge Frau im weiten Pullover sitzt dahinter – eine Tasse Tee in beiden Händen – und blickt zufrieden nach draußen.
Das Regenwetter bietet dir die Möglichkeit, stimmungsvolle Portraits von deinen Lieben zu schießen.
Die Wolken wirken wie eine riesige Softbox, sodass du am Fenster ein schönes, weiches Licht hast.
Achte darauf mit dem Licht zu fotografieren und nicht dagegen, sonst wird deine Person sehr dunkel.
Probiers aus! Deine Freundin bzw. Freund wird doch bestimmt mal wieder ein neues Profilbild brauchen ;-).
Fotoidee 7: Erzähle eine Geschichte
Ein kleiner Junge steht am Straßenrand.
Ein Auto nähert sich mit hoher Geschwindigkeit.
Wasser einer Pfütze spritzt durch die Luft und macht den Jungen pitschnass.
Eine Frau bringt ihren Einkauf vor dem Regen in Sicherheit und hechtete in ihren Hauseingang.
Ein Jugendlicher joggt durch den Regen und hält sich das Mathematikschulbuch schützend über dem Kopf.
Jeder Mensch liebt Geschichten!
Die Hektik im Regen bietet sich dazu perfekt an.
Die Menschen sind mit sich selbst beschäftigt und du fällst mit deiner Kamera weniger aus – das garantiert authentische Bilder!
Beobachte dein Umfeld und nehm war, wie es auf den Regen reagiert.
Fang im Bild eine begonnene Handlung ein, die der Betrachter im Kopf vollenden kann.
Mit so viel Leben in der City macht Streetfotografie richtig Spaß!
Fotoidee 8: Mach ein klitschnasses Portrait
Falls dein Model nicht wasserscheu ist, könnt ihr euch an ein Portrait im Regen wagen.
Wenn die Haare im Gesicht kleben und die Mascara verläuft, geht der Spaß erst richtig los!
Wenn du nicht so abenteuerlustig bist, fotografiere Portraits von Personen unter ihren Regenschirm.
Mit einer schönen offenen Blende sehen Lichtreflektionen im Bokeh richtig klasse aus, glaubs mir!
Fotoidee 9: Suche Wassertropfen in Kombination mit Licht
Wassertropfen an Fensterscheiben sind ein absoluter Klassiker und sehen schon ziemlich cool aus!
Nimm ein Makroobjektiv und sich dir eine Glasscheibe mit Regentropfen. Ein Stadtbild bei Nacht mit vielen bunten Lichtquellen macht sich besonders gut als Hintergrund.
Wähle eine große Blende und geh nah an eine Fensterscheibe, damit du schöne, große Lichtpunkte im Bokeh bekommst.
Versuch auch Wassertropfen mit bunten Reflektionen auf spiegelnden Motorhauben einzufangen.
Warte bis es dunkel ist, schnapp dir dein Auto und fahr zu einem Ort mit vielen, bunten Lichtquellen. Von drinnen kannst du die Regentropfen auf der Frontscheibe leicht fotografieren!
Nachts benötigst du ein Stativ oder einen Gorilla Pod, um scharfe Aufnahmen zu bekommen.
Fotoidee 10: Sei ein Blitzjäger!
Wenn das Wetter richtig wütet, Blitze über den Himmel zucken und der Regen die ersten Gullideckel hebt weißt du: „Jetzt ist meine Zeit gekommen!“.
Du hast die Möglichkeit eines der schönsten Naturphänomene unserer Erde festzuhalten – Blitze!
Aber Achtung: Mit Blitzen ist nicht zu spaßen! Im besten Fall befindest du dich in einem Gebäude und hast aus einem Fenster heraus einen erhöhten Blick auf das Lichtspektakel.
Einen Blitz fotografierst du am besten in der blauen Stunde oder nachts.
– Bau dein Stativ in sicherer Entfernung vor der Gewitterfront auf und fokussiere manuell auf unendlich.
– Stell deine Kamera auf den manuellen Modus. Wähle für den Anfang als Belichtungszeit zwischen 4-5 Sekunden, Blende 8 und ISO 100.
Jetzt musst du nur noch mit einem Fernauslöser oder einer Smartphone-App zum richtigen Zeitpunkt auslösen!
Falls das Bild unterbelichtet sein sollte, öffne die Blende und erhöhe ggf. den ISO leicht.
Hier erfährst du mehr zum Fotografieren von Blitzen.
Fotoidee 11: Fotografiere in Schwarz-Weiß!
Die Schwarz-Weiß-Fotografie eignet sich perfekt für graue und verregnete Tage.
Unsere Umgebung kann nicht mit ihren Farben beeindrucken, weshalb wir uns mehr auf Formen, Kontraste und Strukturen konzentrieren müssen.
Die meisten Kameras haben einen Schwarz-Weiß-Modus zum Anwählen in der Kamera. In diesem Modus werden keine Farbinformationen gespeichert, weshalb du dein Bild gleich vor Ort ohne Farbe beurteilen kannst.
Du kannst das Bild auch erst in der Nachbearbeitung zum Schwarz-Weiß-Bild zu machen, somit hast du beide Varianten.
Konzentriere dich im Regen mehr auf Formen, Muster und Kontraste – weniger auf Farben.
Architektur und Reflektionen machen sich besonders gut!
Fotoidee 12: Lass es spritzen!
Wenn du Kinder hast, werden sie diese Fotoidee lieben!
Zieh deinen Kleinen bzw. deine Kleine wetterfest an (Gummistiefel!!) und lass sie in jede Pfütze springen, die sie sehen.
Je größer und tiefer, desto besser!
Deine Aufgabe wird es sein, die Wasserspritzer und die Emotionen einzufangen.
Ich bin mir sicher, dass es ein freudiger Ausflug wird, weil ihr als Team zusammenarbeitet und lustige Fotos produziert.
Die Bilder eignen sich super für ein Familienfotoalbum!
Wenn du gerne Spritzer fotografierst, kann ich dir meinen Artikel über „Night Splashes“ empfehlen. Darin geb ich dir Anregungen, wie die Wasserspritzer auf besondere Art und Weise fotografieren kannst.
Fotoidee 13: Verwende einen Graufilter
Du wirst es mir nicht glauben, aber Graufilter kann man auch jenseits von Wasserfällen verwenden. 😉
Ein Graufilter (bzw. ND Filter) ist die Sonnenbrille für deine Kamera und ermöglicht auch am Tag längere Belichtungszeiten. Eingesetzt bei stürmischen Regen wirst du auf deinen Bildern einen nebelähnlichen Effekt auf dem Boden hervorrufen.
Wenn die Wolken sehr dunkel sind, reicht für die Fotografie im Regen ein ND64 Graufilter aus. Damit kannst du 64 Mal länger belichten – aus einer 1/60 wird ca. 1 Sekunde Belichtungszeit.
Ich habe mit diesem* Graufilter gute Erfahrungen gemacht (am SELP18105G).
Wenn es noch nicht ganz so dunkel ist, benötigst du schon einen stärkeren ND
Filter. Gönn dir einen variablen ND-Filter oder greif gleich zum großen Kaliber – ND1000*!.
Achte darauf, den richtigen Filterdurchmesser für dein Objektiv zu wählen.
Den Filterdurchmesser findest du (meistens) auf der Frontseite deines Objektives bzw. in der Objektivbeschreibung.
Fotoidee 14: Such Schutz im Wald!
Wenn der Regen erst begonnen hat, kannst du im Wald eine ganze Zeit geschützt Fotos machen. Erst bei stärkerem Regen holt dich die Nässe unter dem Blätterdach ein.
Ein Problem ist das schwache Licht im Wald. Bei Regen hast du schon außerhalb des Waldes zu kämpfen, im Wald wirst du deshalb einen Gorilla Pod, ein Stativ oder Bohnensack benötigen.
Such bei Regen Tiere und Pilze im Wald!
III. Zehn Tipps – Was musst du bei der Fotografie im Regen beachten?
Nässe ist immer Gift für die Kamera.
Deine Kamera sollte die Feuchtigkeit scheuen, wie der Teufel das Weihwasser!
Mach dir aber nicht zu viele Sorgen. Ein bisschen Nieselregen wird deine Kamera nicht sofort umbringen.
Das Problem ist aber, dass du dir nie sicher sein kannst, was deine Kamera tatsächlich aushält und wo die Grenze ist.
Falls du eine spritzwassergeschützte Kamera besitzt, informiere dich vorher, was diese Bezeichnung konkret bedeutet.
Tipp 1: Wähle die passende Kleidung
Wasserfeste Schuhe, Regencape bzw. Regenjacke sollten selbstverständlich sein.
Besser zu warm als zu kalt, die Nässe wird dich noch abkühlen!
Wenn du deinen Fotorucksack dabeihast, benutze einen Regenüberzug.
Ein Regenschirm darf nicht fehlen.
Problem: Du hast nur noch eine Hand zu Verfügung.
Mit einem Halterungssystem* kannst du einen Regenschirm an deiner Kleidung anbringen. So hast du wieder zwei Hände zum Fotografieren frei.
Es gibt auch Clips*, mit denen du einen Regenschirm am Stativ anbringen kannst. Diese sind nicht besonders teuer.
Nachteil: Du bist an dein Stativ gefesselt und nicht mehr so flexibel.
Bei längeren Belichtungszeiten solltest du vor dem Auslösen den Schirm vom Stativ abmontieren und in die Hand nehmen. Schon leichter Wind kann dazu führen, dass dein Schirm und Stativ leicht vibriert und die Aufnahmen verwackeln.
Tipp 2: Benutze ein Unterwassergehäuse
Wenn du öfters im Wasser, am Strand oder im Regen fotografieren willst, ist eine Unterwassertasche* oder ein Unterwassergehäuse* (für Sony A6000) etwas für dich.
Ich konnte ein solches Gehäuse selbst noch nicht testen.
Informiere dich vor dem Kauf gut! Teilweise sind die Gehäuse sehr teuer aber qualitativ nicht hochwertig.
Wenn du eine Actionkamera hast, kannst du auch diese verwenden. Mit dem richtigen Case bist du absolut wetterfest!
Tipp 3: Pack ein lichtstarkes Objektiv ein
Wenn am Himmel dunkle Gewitterwolken hängen, kann das Licht knapp werden. Ein lichtstarkes Objektiv hilft dir, den ISO im erträglichen Bereich zu halten. Lichtstarke Objektive haben den zusätzlichen Vorteil, dass der Autofokus in schwierigen Lichtverhältnissen besser trifft.
An meiner Sony Alpha 6000* kann ich einen Bereich einstellen, indem der ISO automatisch geregelt wird. In einem Bereich zwischen 100-800 ISO sind rauscharme Bilder garantiert.
Tipp 4: Wechsel dein Objektiv nicht
Sei vorsichtig, wenn alles um dir herum vor Nässe tropft! Selbst unter dem Regenschirm kann beim Objektivwechsel Feuchtigkeit ins Innere der Kamera kommen.
Jeder Wechsel birgt die Gefahr, dass sich Nässe zwischen Sensor und Objektiv festsetzt.
Dieses Problem ist schnell beseitigt: Entscheide dich für ein Objektiv und zieh nur damit los!
Tipp 5: Bau ein Regencape für deine Kamera
Pflicht ist ein Regencape für dein bestes Stück. Nimm einfach eine Plastiktüte, schneide ein Loch in der Größe deines Objektivs hinein, steck deine Kamera hinein und befestige die Tüte mit einem Haargummi oder Haushaltsgummi hinter der Gegenlichtblende. Wenn der Gummi nicht hält, verwende Paketband, das keine Rückstände hinterlässt.
Voilà ! Das Regencape ist fertig. Nicht besonders schön, aber funktionell.
Eine weitere Möglichkeit ist Frischhaltefolie. Fang an der Gegenlichtblende an und umwickel deine Kamera von vorne bis hinten mit der Folie. Setze die Folie unter Zug, damit sie besser haftet.
Problem: Du wirst dein Objektiv und manche Knöpfe nicht mehr verstellen können.
Ein interessantes Video über Wasserschutzklassen und Regencaps findest du hier.
Wenn dir die Bastelarbeit zu umständlich ist, gibt es preisgünstige Alternativen.
Dieser* Regenschutz ist für seinen Preis von absolut zu empfehlen.
Wenn es nur leicht regnet, kannst du mit einem Regencape auch auf einen Regenschirm verzichten – dadurch bist du flexibler.
Tipp 6: Verwende UV-Filter
UV-Filter sind umstritten in der Welt der Fotografie. Ich bekenne mich als Fan!
Die Zeiten, in denen UV-Filter nötig waren, um Farbfehler zu korrigieren sind vorbei. Mittlerweile sind die Linsen ausreichend vergütet, sodass nur selten Farbverschiebungen entstehen.
Ich benutze UV-Filter wegen des mechanischen Schutzes vor Stößen, Kratzer, Schmutz und Nässe. Du bist gelassener, weil die Frontlinse geschützt ist.
Außerdem erhöht sich der Wiederverkaufswert eines Objektives bei einer makellosen Frontlinse.
Diesen*UV-Filter von Walimex kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Tipp 7: Kontrolliere regelmäßig, ob deine Linse frei von Regentropfen ist
Das treibt dir die Tränen in die Augen wie ein Kilo geschnittene Zwiebeln:
Heimzukommen und erst bei der Bearbeitung zu merken, dass dir ein einziger, fetter Regentropfen jedes einzelne Bild versaut hat!
Kontrolliere regelmäßig, ob die Linse frei ist und pack ein paar Taschentücher oder ein Mikrofasertuch ein! Mit einem angebrachten UV-Filter geht das Reinigen noch leichter.
Tipp 8: Verwende die Gegenlichtblende
Selbst wenn die Sonne nicht scheint, solltest du die Gegenlichtblende befestigen. Diese schützt sehr gut vor Wasserspritzern und vor Schlägen gegen die Frontlinse.
Für den Transport kannst du die Gegenlichtblende verkehrt herum übers Objektiv stecken. Generell gibt es keine guten Gründe, die Gegenlichtblende zuhause zu lassen. Leg sie am besten niemals ab!
Tipp 9: Sei vorsichtig bei Kondensation
Bist du Brillenträger?
Meine Freundin hasst es: Sie kommt von der Kälte ins Warme – die Brillengläser werden milchig weiß und sie blind.
Das Gleiche passiert mit deiner Kamera, wenn du sie von draußen in die Wohnung bringst. Die Kondensation findet auf der Oberfläche und im Inneren deiner Kamera statt. Wenn sich Feuchtigkeit auf den Kontakten und der Elektronik absetzt, können deine Kamera beim Einschalten geschädigt werden. Deine Kamera wird nicht sofort in Rauch aufgehen, jedoch können durch Korrosion schleichend Schäden entstehen.
Dein Gegenmittel:
Belasse deine Kamera zumindest eine Zeit lang in deiner Tasche, bis sich diese an die Raumtemperatur angeglichen hat und schalte sie zunächst nicht an. Das gilt auch für Objektivwechsel, warte erst einige Minuten.
Kwerfeldein.de empfiehlt, wenn du deine Kamera noch vor der Wohnung in eine geschlossene Plastiktüte mit möglichst wenig Luft steckst. Die Feuchtigkeit wird nicht in das Innere der Kamera gelangen, sondern sich an der Oberfläche der Tüte absetzen. Deine Speicherkarte kannst du vorher bereits herausnehmen, sie ist noch so anfällig für Nässe.
Im Winter sind die Temperaturunterschiede noch größer. Das bedeutet, dass deine Kamera noch länger der Kondensation ausgeliefert ist, bis sie sich der Innentemperatur angeglichen hat.
Tipp 10: Halte deine Akkus nah am Körper
Mit der Kälte haben Akkus so ihre Probleme. Das kann bedeuten, dass dein Akku innerhalb von wenigen Minuten schon als „leer“ angezeigt wird.
Nimm am besten immer einen Zweitakku mit, den du nah am Körper trägst. Die Körperwärme wird ihn funktionsfähig halten. Wenn der erste den Geist aufgegeben hat, hat die Zeit für deinen Zweiten geschlagen. 😉
Schalte alle Energiefresser an deiner Kamera aus, also Blitz, W-LAN und den Kameramonitor, damit der Akku länger durchhält.
Kaltes Wetter hat aber auch einen Vorteil: Durch die Kühlung des Sensors reduziert sich das Bildrauschen.
4. Was tun, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen versagt haben und deine Kamera im Regen nass geworden ist?
Sofort ausschalten und Akku und Speicherkarte entfernen!
Wenn du sie erneut anschaltest, kann ein Kurzschluss das Leben deines Lieblings schnell beenden.
Öffne zuhause alle Klappen, nimm das Objektiv ab und leg es zum Trocknen an einen warmen, aber nicht zu heißen, gut belüfteten Ort.
Lass sie mindestens 1-3 Tage liegen und schalte sie erst danach wieder an. Andere Meinungen empfehlen sogar, sie erst nach einer Woche wieder anzuschalten.
Du musst dir sicher sein, dass die Kamera absolut trocken ist. Erst danach kannst du überprüfen, ob sie noch einwandfrei funktioniert.
Du kannst die Kamera auch mit geschlossenen Klappen in eine Schüssel mit trockenem Reis legen. Ich rate dir aber davon ab, da der Staub vom Reis in die Kamera eindringen und sie verschmutzen kann.
Nach einem Bad liest man in Foren von Displayausfällen, Problemen mit dem Autofokus oder anderer Elektronik. In diesen Fällen solltest du deine Kamera einer autorisierten Service-Werkstatt anvertrauen. Informier dich dazu auf der Webseite deines Kameraherstellers.
Aber dir wird das nicht passieren, du bist durch die obigen Tipps top vorbereitet!
5. Fazit
Sitzt du auch oft zuhause und ärgerst dich über schlechtes Wetter? Mach das beste draus und nutze deine Zeit! Während ich diesen Artikel geschrieben habe, habe ich auf Regenwetter gehofft! Es gibt kein „gutes Wetter“ zum Fotografieren. Wie so oft im Leben, hängt alles vom Blickwinkel ab!
Nimm diesen Artikel als Inspirationsquelle. Entwickle die Fotoideen weiter und kombiniere sie!
So schaffst du deine ganz persönlichen Fotos, die nicht jeder schon so ähnlich kennt.
Denn denk dran: Das Gewöhnliche ist der Feind eines jeden Fotos!
Sei ungewöhnlich!
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Ich freue mich auf deine Ergebnisse!
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Hau rein und mach starke Fotos!
Dein Eike
4 Comments
Dank für diesen Artikel.Ich mag Deine Webseite!
Das freut mich, vielen Dank! 🙂
Danke für diesen großartigen Artikel.Ich mag Deine Webseite!
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