Wie Du Miniaturfiguren fotografierst – kombiniere kreative Hobbys
In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du kleine Miniaturfiguren oder andere Hobbygegenstände kunstvoll in Szene setzen kannst.
Du erfährst, wie Du die Makrofotos am besten erstellst, wie Du die Miniaturen ganz einfach mithilfe einer Langzeitbelichtung ausleuchtest und ihnen einen professionellen Look gibst. Im Anschluss holst Du das Beste in der Nachbearbeitung heraus.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung und Ausrüstung
Bei kleinen Miniaturen benötigst Du eine Kamera bzw. ein Smartphone mit Makromodus. Falls dein Objektiv an deiner Kamera eine zu hohe Naheinstellgrenze hat, kannst Du dir mit einem günstigen Makroring* behelfen. Dadurch rüstest Du dein Objektiv zu einem Makroobjektiv um (hier geht’s zum Makroring Artikel)
Hier siehst Du einen kurzen Überblick vom Set:
Hohlkehle
Als nächstes bauen wir uns eine Hohlkehle. Hierbei liegst du einfach ein Blatt Papier gegen eine Wand und lässt es durchhängen. Die dir zugewandte Seite kannst Du mit einem Klebestreifen am Boden festkleben.
Durch den fließenden Verlauf ist später keine Kante im Hintergrund zu sehen, sondern ein glatter Verlauf.
Lichtquellen
Für den Anfang reichen zwei Lichtquellen.
Besonders stimmungsvoll werden die Bilder, wenn Du eine farbige Lampe oder eine Kerze verwendest. Als zweite Lichtquelle kannst Du Dein Smartphone verwenden, wie genau erfährst Du später.
Wenn ich Fotos mit farbigem Licht machen möchte, nutze ich immer die Philipps Hue Leuchte*. Mit einer Fernbedienung kann man den Farbton und die Helligkeit sehr genau einstellen.
Stativ
Da Du eine Langzeitbelichtung fotografieren wirst, benötigst Du für die Stabilisierung ein Stativ.
Bring deine Kamera auf dem Stativ auf Augenhöhe zur Miniatur. Nun stellst Du eine Kerze rechts neben die Miniatur.
Fotografische Umsetzung
Stell Die Miniatur auf die Hohlkehle und fokussiere auf den Kopf bzw. auf den wichtigsten Teil der Figur.
Kameraeinstellungen
- Stell Deine Kamera auf den manuellen Modus
- Schließe die Blende Deiner möglichst stark, um eine hohe Schärfentiefe zu bekommen (hohe Blendenzahl, z.B. F18).
- Die Belichtungszeit stellst Du auf 10-20 Sekunden. Dunkel dein Zimmer ab, falls Du das Bild überbelichten würdest.
- Halte den ISO wie immer möglichst niedrig.
- Stell die 2-Sekunden Verzögerung an deiner Kamera ein, damit du das Bild nicht beim Auslösen verwackelst.
Jetzt wird geknippst!
Nimm nun Dein Smartphone zur Hand. Öffne ein helles Bild oder schlichtweg den Browser und bring die Helligkeit des Displays aufs Maximum. Du kannst Dein Smartphone nun als zweite, variable Lichtquelle nutzen – das Kerzenlicht kommt von rechts, das Smartphone-Licht von links!
Wenn Du die Belichtung startest, bewegst Du das Smartphone seitlich an der Miniatur entlang. Durch die Langzeitbelichtung hast du mehrere Sekunden Zeit, die Position des Smartphones zu verändern. Beginne am besten von vorne links und schwenke das Display bis leicht hinter die Figur (aber noch außerhalb des Bildausschnittes!).
Durch die Langzeitbelichtung kannst Du die Lichtquelle hervorragend anpassen, indem Du die Position und Dauer des Handylichtes veränderst.
Mach nun mehrere Fotos und variiere die Position der Kerzen und der Ausleuchtung mit dem Handy. Achte darauf, nicht zu stark den Hintergrund oder den Boden der Miniatur auszuleuchten.
Achtung: Die Taschenkampe am Handy ist viel zu stark für eine Langzeitbelichtung im dunklen Raum. Das Display reicht völlig aus!
Nachbearbeitung
In Lightroom und Photoshop geschieht wie immer der Feinschliff.
Grundanpassungen
- Verwende die Weißabgleich Pipette und klicke in den Bereich, der durch das Smartphone ausgeleuchtet wurde. Gerade wenn du farbiges Licht verwendet hast, kann der Weißabgleich ziemlich durcheinander sein. Anschließend pendelst Du den Weißabgleich nach deinem Geschmack ein.
- Eine dunkle Vignette lenkt den Blick von den Randbereich auf die Miniatur.
- Erhöhe den Kontrast und die Klarheit, um das Bild schärfer wirken zu lassen
- Falls Du bei der Vergrößerung deines Fotos Dreck oder Staub bemerkst, kannst Du diesen einfach in Lightroom mit der Bereichsreparatur (Tastenkürzel Q) entfernen. Bei Größeren Defekten hilft oft nur das Reparaturwerkzeug in Photoshop bzw. der Kopierstempel.
Weitere Tipps:
1. Variiere nach einigen Fotos den Winkel der Miniatur. Wo ist ihre Schokoladenseite? Was ist der interessanteste Teil?
2. Du kannst die Miniatur auch auf ein kleines Podest stellen. Hierdurch wird sie vom Boden getrennt und der Hintergrund verschwimmt völlig in der Unschärfe.
Ich hoffe Dir hat dieser etwas andere Artikel gefallen. Vielleicht besitzt Du keine Miniaturen oder Sammelfiguren, aber denke doch mal darüber nach, wie Du Deine Hobbys miteinander kombinieren kannst!
Du machst gerne Kraftsport? Mach doch mal ein paar Fotos von Dir beim Sport!
Du liest gerne? Warum nicht dein Lieblingsbuch wie ein edles Luxusprodukt inszenieren?
Vielleicht kannst Du mit diesem Denkanstoß etwas anfangen!
Noch mehr kreative Fotoprojekte bekommst Du in meinem Buch: „30+ Kreative Fotoprojekte: Schritt für Schritt zu beeindruckenden Fotos“
Bis bald,
Dein Eike
2 Comments
Super Deine Bilder, museumsreif ausgeleuchtet und vielen Dank für die Tipps !!!
Super Idee, die ich auch mal ausprobieren muss. Danke!!!