Bei dieser Fototechnik kreieren wir durch die Kombination mehrere Bilder an einer Pfütze eine faszinierende, optische Täuschung, die wie das Tor zu einer “Parallelwelt” wirkt. Ich Zeige Dir, wie ich das nachfolgende Bild fotografiert habe.
Dieser Artikel ist Teil meiner Sammlung kreativer Fotoideen. Schau mal rein und lass dich inspirieren!
Inhaltsverzeichnis
Es geht los!
Schnapp Dir einen Freund und geht das Projekt zusammen an. Zu zweit macht es nicht nur mehr Spaß, ihr werdet euch auch beim Fotografieren leichter tun, da eine Person Modell steht und die andere die Kamera einstellt und Perspektive wählt. Wenn Du ein Selbstporträt machen möchtest, benötigst Du zusätzlich einen Fernauslöser oder nutzt die Fernsteuerung der Kamera über eine App am Smartphone (z.B. Imaging Edge für Sony).
Damit die Perspektive in allen Bildern identisch ist, solltest Du ein unbedingt ein Stativ verwenden.
Selbstverständlich benötigst Du auch eine größere Wasserpfütze. Begib Dich also nach einem Regenschauer auf die Suche nach passenden Wasserflächen, in denen Du eine Spiegelung einfangen kannst.
Um neben der Spiegelung noch etwas von der Umgebung einfangen zu können, solltest Du ein Weitwinkelobjektiv verwenden. Bei längeren Brennweiten benötigst Du eine größere Wasserfläche und musst mit der Perspektive experimentieren, damit alles ins Bild passt. Ein Tipp: Je näher die Kamera an der Pfütze ist, desto leichter bekommst Du die Spiegelung ins Bild.
Wichtig ist außerdem, dass der Himmel über der Pfütze sichtbar ist. Dadurch entsteht ein starker Kontrast zwischen der dunklen Spiegelung und dem hellen Himmel. Eine Pfütze unter Bäumen oder zwischen Gebäuden eignet sich für diese Technik also weniger.
Wichtig ist, dass die Belichtung von Bild zu Bild gleichbleibt, damit sie sich einfach kombinieren lassen. Fotografiere deshalb im manuellen Modus und bestimme die Blende, die Belichtungszeit und den ISO bevor die Aufnahmen beginnen. Setze den Fokus auf die Schuhe, da sie der optische Anker sind.
Positioniere zuerst das Stativ und die Kamera am Rand der Pfütze. Wähle den Bildausschnitt so, dass mindestens zwei Drittel des Bildes von der Spiegelung der Pfütze gefüllt ist und das restliche Drittel den Rand der Pfütze und die Umgebung zeigt. Die nachfolgende Skizze und das “Behind the Scenes”-Foto zeigt den Aufbau der Kamera.
Wenn Du mit einem Modell unterwegs bist, wird das erste Foto deutlich einfacher: Positioniere die Person so vor die Pfütze, dass sich deren Spiegelung komplett im Bildausschnitt befindet und knapp die Schuhe zu sehen sind.
Falls Du alleine bist, musst Du dich selbst an die Pfütze stellen und mehrere Testaufnahmen machen. Justiere den Winkel der Kamera solange, bis der Bildausschnitt perfekt über der Spiegelung mitsamt den Schuhen liegt.
Nachdem das erste Foto im Kasten ist, geht es nahtlos mit dem zweiten weiter. Verändere die Position deiner Schuhe nicht und schlüpfe vorsichtig aus Ihnen heraus. Die Schuhe dürfen sich gegenüber dem ersten Bild nicht verändern, sonst gibt es später Probleme bei der Kombination beider Bilder!
Die “Magie” findet wieder in der Bildbearbeitung statt.
Nimm zuerst eine Grundentwickung vor und synchronisiere die Anpassungen danach mit dem zweiten Foto. Dann öffne beide Bilder direkt als Ebenen übereinander in einem Dokument. Das Bild allein mit den Schuhen befindet sich oben, das Bild mit der Person unten.
Richte nun die Bilder aus, damit sie deckungsgleich übereinander liegen. Wähle beide Ebenen aus und gehe auf Bearbeiten > Bilder automatisch ausrichten … > auto.
In der weiteren Bearbeitung holen wir das Beste aus unserer Fotomontage heraus. Ein paar Bearbeitungsschritte lohnen sich besonders:
Ich hab die Idee zwar nicht erfunden, aber ich finde dieser Bilder einfach immer wieder genial!
Die starken Kontraste und die Farben der Steine in Kombination mit dem blauen Himmel erschaffen ein rundum spannendes Foto.
Ich hoffe ich konnte Dich wieder ein bisschen inspirieren und du versuchst dich selbst mal an einer „Geisterspiegelung“.
Aber eine Empfehlung habe ich noch: Werde kreativ bei deinen Posen! In meinen Bildern hätte ich sicher eine dramatischere Pose einnehmen können. 😉
Hau rein und mach starke Fotos!
Dein Eike
5 Comments
. . . klasse! Toll & verständlich erklärt und bebildert . . .
Dankeschön! Freut mich, wenn die Idee gut ankommt 🙂
LG
Eike
Hallo Eike,
wieder mal eine richtig coole Idee. Danke sehr!
Du hattest die umständliche Schuhschnürung angesprochen: Hast du auch probiert wie es aussieht, wenn die Schnürung bei den Schuhen ohne Person einfach offen bleibt? Sähe dann so aus, als ob die Person gerade eben entschwunden wäre 😉 Könnte ich mir jedenfalls auch gut vorstellen.
Hallo Constanze,
danke für dein Feedback!
Deine Idee mit den offenen Schnürsenkeln finde ich super! Müsste ich auf jeden Fall einmal ausprobieren. 😀
Liebe Grüße
Eike
Coole Idee, magst Du verraten, mit welcher Bildbearbeitungssoftware hier gearbeitet wurde?
Gruß
Christian