Der Einfluss des ISO und dessen Nachteile
Als Fotografie Einsteiger wird man mit neuen Fachbegriffen bombardiert: ISO, Blende, Belichtungszeit, Belichtung … wer soll da noch durchblicken?
Diese Anfänger-Artikelserie soll Licht ins Dunkel bringen und Dir den Einstieg in die Welt der Fotografie erleichtern.
Die nächsten Wochen wird jede Woche ein neuer Artikel erscheinen, der Dir einen Grundbegriff der Fotografie im Detail erklärt.
- Die Belichtung und die Belichtungskorrektur
- Die Kamerablende
- Die Belichtungszeit
- Der ISO
- Die Brennweite
- Der Fokusmodus und die Fokusfelder
Heute geht es um den ISO!
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet der kryptische Begriff: ISO?
Bei einer Steigerung der ISO-Lichtempfindlichkeit kannst Du kürzer belichten oder die Blende weiter schließen. Es wird also weniger Licht benötigt, um eine ausgeglichene Belichtung zu erhalten.
Die Nachteile eines hohen ISO
Jetzt wirst Du Dich fragen: „Kann ich dann nicht immer mit sehr hoher ISO fotografieren, damit man weniger Licht benötigt?“
Besser nicht!
Ein hoher ISO hat einen entscheidenden Nachteil: Je höher der ISO, desto mehr „Rauschen“ wirst Du im Bild bemerken. Die hohe Lichtempfindlichkeit des Sensors führt zu Bildfehlern.
Die Bilder weisen eine Körnung auf und können mit zunehmendem ISO stark an Details und Schärfe verlieren (Luminanzrauschen). Sogar die Farben werden zunehmend durch ein Farbrauschen verfälscht.
Außerdem verringert sich der Dynamikumfang der Aufnahme.
Bei den meisten Kameras ist der Standardwert „ISO 100“ bei dem die Kamera die beste Bildqualität erreicht. Fotografiere deshalb, wenn möglich, immer mit ISO 100.
Zum besseren Verständnis kannst Du es Dir so vorstellen: Du „erkaufst“ Dir mit einem hohen ISO mehr Licht zum Preis einer schlechteren Bildqualität.
Aber sind Bilder mit einem höheren ISO in der Regel unbrauchbar?
Ganz so dramatisch ist die Sache nicht!
Bei einem niedrigen ISO (ca. bis 1600) wirst Du mit den meisten Kameras akzeptable Bilder bekommen. Den ISO solltest Du deshalb nur erhöhen, wenn Du mit der Belichtungszeit oder mit der Blende an Deine Grenzen stößt und Dein Bild andernfalls völlig unscharf werden würde.
Ein Beispiel:
Du willst in der Dämmerung ein Foto aus der Hand fotografieren.
Du hast die größtmögliche Blende eingestellt und Deine Kamera errechnet eine Belichtungszeit von 1/10 Sekunde. Um aus der Hand ein scharfes Foto zu bekommen, musst Du den ISO erhöhen, damit die Belichtungszeit kürzer werden kann, ohne ein unterbelichtetes Bild zu bekommen.
Erinnere Dich an den Cocktail aus Blende, ISO und Belichtungszeit – der Cocktail muss immer voll sein! Wir geben also mehr ISO in den Cocktail hinein und nehmen Belichtungszeit aus dem Cocktail heraus.
Auf die Fotografie umgemünzt: Du schraubst den ISO von ISO 100 auf ISO 800 und kannst die Belichtungszeit auf 1/80 Sekunde verkürzen.
Jetzt bekommst Du auch aus der Hand ein scharfes Foto hin!
Tipps:
- Um die Nachteile eines hohen ISO in Grenzen zu halten, kannst du ein ISO-Intervall an deiner Kamera einstellen. Die Kamera erhöht damit nur innerhalb von einem bestimmten Bereich automatisch den ISO. Versuche es mal mit einem Intervall von ISO 100 bis ISO 1600. Wenn die Kamera an die Grenzen des Intervalls stößt, ist es für dich das Zeichen, besser ein Stativ zu nutzen.
- Die oben genannten Nachteile des ISO lassen sich in der Bildbearbeitung reduzieren. Durch eine Rauschminderung wird der körnige Effekt reduziert. Durch eine Anpassung des Kontrasts kann man die ausgewaschenen Tiefen und Lichter verbessern.
Kurz und knapp:
- Mit einem hohen ISO erkaufst Du Dir mehr Licht zum Preis einer schlechteren Bildqualität. Ein hoher ISO kann die Details und den Dynamikumfang stark verschlechtern.
- Wenn die Belichtungszeit zu lange ist, kannst Du aus der Hand nicht mehr fotografieren. Hier kannst Du den ISO erhöhen, um die Belichtungszeit zu verkürzen.
- Die Blende und die Belichtungszeit sind für die Bildgestaltung von Bedeutung. Der ISO beeinflusst die Bildwirkung kaum, springt aber ein, wenn zu wenig Licht zur Verfügung steht.
- Es gilt der Grundsatz: So hoch wie nötig, so niedrig wie möglich.
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Ich wünsch Dir einen guten Einstieg in die Fotografie und vor allem viel Spaß!
Dein Eike