Die Blende der Kamera erklärt – der Einfluss der Kamerablende
Als Fotografie Einsteiger wird man mit neuen Fachbegriffen bombardiert: ISO, Blende, Belichtungszeit, Belichtung … wer soll da noch durchblicken?
Diese Anfänger-Artikelserie soll Licht ins Dunkel bringen und Dir den Einstieg in die Welt der Fotografie erleichtern.
Die nächsten Wochen wird jede Woche ein neuer Artikel erscheinen, der Dir einen Grundbegriff der Fotografie im Detail erklärt.
- Die Belichtung und die Belichtungskorrektur
- Die Kamerablende
- Die Belichtungszeit
- Der ISO
- Die Brennweite
Heute geht es um die Blende des Objektivs!
Inhaltsverzeichnis
Die Kamerablende erklärt
Wo findest Du nun die Blende der Kamera?
Du siehst die Blende, wenn Du von vorne auf das Objektiv schaust. Sie ist aus Blendenlamellen aufgebaut, die kreisrund angeordnet sind und sich öffnen und schließen lassen.
Für einen Vergleich müssen wir nicht lange suchen: Das menschliche Auge funktioniert genau wie die Blende der Kamera!
In der Dunkelheit hast Du große Pupillen, um viel Licht einzufangen. Wenn die Sonne scheint, sind die Pupillen dagegen winzig klein, da Du sonst geblendet wirst.
Lass uns das auf die Fotografie übertragen: Bei Dunkelheit muss die Blende weit geöffnet sein. Am Tag musst Du die Blende dagegen schließen, damit das Bild nicht überbelichtet.
Wenn Du mit der Blendenöffnung an Deine Grenzen stößt, musst du die Belichtungszeit verlängern oder den ISO erhöhen.
Die Blende: Was bedeutet der Buchstabe „F“?
Der Blendenwert wird mit dem Buchstaben „F“ abgekürzt.
Aber Achtung, jetzt wird es etwas verwirrend: Eine kleine Zahl steht für eine weit geöffnete Blende, eine große Zahl für eine sehr kleine Blende. Eine Blende von 4 lässt also deutlich mehr Licht hindurch als eine Blende 22!
Auf Objektiven liest man Bezeichnungen wie: „50mm F1.8“. Das bedeutet, dass die Brennweite 50 mm beträgt und die größte Blende (auch „Offenblende“ genannt) bei F1.8 liegt.
Die Aufnahmedaten (auch Metadaten genannt) von Fotos werden wie folgt geschrieben: „F2.8, 1/1000 s, ISO 100“. Das bedeutet, dass die Blende einen Wert von 2.8 hatte, eine Belichtungszeit von 1/1000 Sekunde benutzt und mit ISO 100 fotografiert wurde.
Die Blende beeinflusst die Schärfentiefe!
Neben der Lichtmenge beeinflusst die Blende vor allem auch die Schärfentiefe. Die Schärfentiefe beschreibt, wie tief der Bildbereich ist, der scharf abgebildet wird.
Eine stark geschlossene Blende (z.B. Blende 22) sorgt für eine sehr hohe Schärfentiefe. Ein großer Teil des Bildes vor und hinter dem Fokuspunkt wird scharf abgebildet.
Eine weit geöffnete Blende (z.B. F2.0) führt zu einer geringen Schärfentiefe. Die Schärfeebene ist nur wenige Millimeter breit und alles vor und hinter dem Fokuspunkt verschwimmt in der Unschärfe.
Du kannst die Schärfentiefe kreativ einsetzen!
Mit einer geringen Schärfentiefe kannst Du Menschen gut vor ihrem Hintergrund „freistellen“. So wird das optische Hervorheben vom Hintergrund genannt – das Motiv tritt aus dem Bild heraus.
Beim Betrachten eines Bildes sucht der Mensch instinktiv nach dem schärfsten Bildbereich. Indem du Unwichtiges unscharf werden lässt, kannst Du den Blick des Betrachters lenken.
Eine hohe Schärfentiefe ist gerade in der Landschaftsfotografie wichtig: Wir wollen schließlich die Blumen im Vordergrund, aber auch die Berge in weiter Ferne gleichzeitig scharf sehen!
Wie Du siehst beeinflusst die Blende sehr stark die Bildwirkung. Mach Dir deshalb vor jeder Aufnahme Gedanken, ob du mit Unschärfe arbeiten möchtest und welche Blende du dafür benötigst.
Kurz und knapp
- Je geschlossener die Blende, desto weniger Licht trifft auf den Sensor. Du musst die Belichtungszeit verlängern oder den ISO erhöhen, um eine ausgeglichene Belichtung zu erhalten. Wenn es zu dunkel ist, musst du ein Stativ verwenden.
- Die Blende beeinflusst die Schärfentiefe. Bei einer geschlossenen Blende wird der gesamte Bildbereich scharf abgebildet. Bei einer weit geöffneten Blende wird nur ein kleiner Teil scharf abgebildet.
- Für Porträtaufnahmen zum Freistellen solltest Du die Offenblende verwenden. Für Landschaftsaufnahmen eignet sich eine mittlere bis hohe Blendenzahl, um die Schärfentiefe zu vergrößern.
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Ich wünsch Dir einen guten Einstieg in die Fotografie und vor allem viel Spaß!
Dein Eike
1 Comment
Hallo Eike,
Du hast hier eine schöne Erklärung der Blende zusammengestellt und mit hilfreichen, weil anschaulichen Bildern illustriert, das ist echt super!
Allerdings wird in Deinem Text nicht ganz klar, was denn nun die Blende ist. Die Blende sind die Teile, die die Linse verdecken (Iris) und nicht der Teil der Linse, der unverdeckt übrig bleibt (Pupille). Die Sonnenblende im Auto ist das Teil was man runter klappt und nicht der Teil der Windschutzscheibe, der unverdeckt, übrig bleibt.
Somit ist auch der Zusammenhang zwischen Blendenzahl und Größe der Blende nicht mehr verwirrend, sondern logisch! Eine kleine Blendenzahl F bedeutet, die Blendenelement verdecken die Optik nur wenig (kleine Iris, große Pupille). Große Blendenzahl F bedeutet, die Elemente der Blende verdecken einen großen Teil der Optik (große Iris, kleine Pupille). Man liest oft, daß die Blende mit der Pupille gleichgesetzt wird und damit ist der Zusammenhang zwischen Blendenzahl und Blende „verwirrend“.