Röntgeneffekt – So schaust Du durch Menschen und Objekte
Heute treten wir in die Fußstapfen von Superman!
Superman hat eine Menge genialer Fertigkeiten, aber eine hat man sich als Junge im Sportunterricht immer besonders gewünscht: Den Röntgenblick zur Umkleidekabine der Mädchen!
Wir werden heute zwar nicht in Umkleidekabinen sehen können, interessant wird es aber trotzdem! 😉
Um durch Menschen oder Objekte hindurch schauen zu können, müssen wir ein paar Sachen beim Fotografieren beachten und wenige Anpassungen in Photoshop vornehmen. Das Ergebnis wird dich mit Sicherheit begeistern!
In diesem Artikel bekommst du eine Schritt für Schritt Anleitung wie du das kleine Fotoprojekt umsetzen kannst.
Dieser Artikel ist Teil meiner Sammlung kreativer Fotoideen. Schau mal rein und lass dich inspirieren!
Wirf dir dein Superman-Cape um und auf gehts!
Inhaltsverzeichnis
1. Diese Ausrüstung benötigst du für den Röntgenblick
- Stativ
- Bilderrahmen, UV-Filter, Stöcke oder aufknöpfbares Hemd …
- Bildbearbeitungsprogramm mit Ebenenfunktion, erklärt am Beispiel Photoshop
Das großartige an dieser Fotoidee: Du benötigst kein besonderes Objektiv, keine teure Kamera und keine aufwändigen Requisiten – lediglich eine Portion Kreativität!
2. Das musst du beim Fotografieren beachten
Zuerst suchst du dir eine interessante Kulisse. Am schönsten ist der Effekt, wenn durch den Röntgenblick eine andere Person oder ein interessantes Gebäude zum Vorschein kommt.
Jetzt baust du dein Stativ auf und stellst deine Kamera in den manuellen Modus. Der manuelle Modus ist wichtig, da wir zwei Aufnahmen machen werden, eine mit Mensch/Objekt und eine nur von der Umgebung. In beiden Bildern muss die Belichtung identisch sein, da sie die Bilder perfekt überlagern müssen.
Wenn du den Bildausschnitt für die Umgebung gewählt hast, kann sich bereits dein Modell vor die Linse stellen. Dein Modell braucht einen Gegenstand, der einen Rahmen für den Röntgeneffekt bietet. Ein Bilderrahmen, ein aufknöpfbares Hemd oder zwei Stöcke eignen sich dafür besonders gut.
Fokussiere nun auf dein Modell mit der Requisite und stelle den Fokus auf manuell um, damit er für die zweite Aufnahme identisch ist. Dann machst du das erste Foto.
Lass dein Modell aus dem Bild treten und mach das zweite Foto von der Szenerie.
Nun hast du beide Bilder im Kasten! Jetzt geht’s weiter in der Bildbearbeitung mit Photoshop.
3. Hier passiert die Magie: Die Anpassungen in Photoshop
Nachdem du die Grundanpassungen in Lightroom Classic CC vorgenommen hast, markiere beide Bilder und öffne mit einem Rechtsklick das Menü. Wähle „Bearbeiten in“ > „In Photoshop als Ebenen öffnen“.
Nun öffnet sich Photoshop. Achte darauf, dass sich das Bild mit dem Mensch oben befindet.
Damit die Bilder perfekt übereinander liegen, solltest du sie noch ausrichten. Gehe im Menü oberhalb auf „Bearbeiten“ > „Ebenen automatisch ausrichten“ > automatisch.
Erstelle für das Bild mit dem Menschen eine Maske und male mit schwarzer Farbe den Bereich auf der Maske aus, durch den man hindurchschauen soll. Nun kommt das leere Hintergrundbild zum Vorschein.
Wenn du den Bereich fertig ausgemalt hast, ist der Effekt schon fast fertig. Ich empfehle dir, die harten Übergänge der Maske durch einen weichen Pinsel (Härte 0%, Deckkraft 100%, Fluss 2%) zu überblenden, damit sich die Bilder nahtlos ineinanderfügen.
Fertig!
Ich habe jetzt noch ein wenig die Gesichtszüge durch Dodge & Burn herausgearbeitet und eine Überstrahlung im Bereich des Röntgeneffekts eingefügt, das ist aber Geschmacksache.
Entwickle deine eigenen Ideen
Die Grundidee lässt sich endlos verändern und anpassen!
Meine erste Idee war es, einen UV-Filter als Röntgenobjekt zu verwenden. So habe ich vor die Kamera den Filter gehalten und in der Nachbearbeitung den Röntgeneffekt wie oben beschrieben eingeblendet. Das krasse Gegenlicht lässt die Gesichtszüge verschwinden und schafft eine geheimnisvolle Atmosphäre!
Eine andere Idee hatte ich an der berühmten Eisbachwelle in München. Ich wollte eine Langzeitbelichtung mit dem Röntgeneffekt kombinieren. Alles Außerhalb des Rings wurde mehrere Sekunden belichtet, im Ring wurde das Wasser und die Surferin dagegen eingefroren.
Diese Idee mit dem UV-Filter wollte ich auch unbedingt beim Olympiaturm anwenden. Dazu habe ich meine Kamera in Bodennähe aufgebaut und gewartet, bis ein Auto den Turm verdeckt. Im fertigen Bild kann man mit dem Filter durch das Fahrzeug schauen, sodass der Turm wieder zu sehen ist.
Bei diesem Bild hat mir der Hintergrund mit dem Licht gut gefallen, leider war hinter dem UV-Filter nichts interessantes zu sehen. Deshalb hat mir diese Idee besser gefallen.
Hast du die Idee schon ausprobiert?
Nein? Na dann wird es Zeit!
Nimm dir einen Freund mit, dann macht es gleich doppelt so viel Spaß!
Ich hab mit Alex (besuch ihn auf Instagram!) herumexperimentiert und die besten Perspektiven gesucht. So kann auch immer eine Person die Kamera bedienen und die andere macht das Modell. Es geht zwar auch alleine, aber mit einem Fernauslöser wird es unnötig kompliziert.
Wenn du mehr kreative Fotoideen suchst, dann schau mal bei meiner Sammlung von Fotoideen vorbei. Schau auch mal in diesen Artikel herein „Werde zum Magier, wie du Deine Freunde zum Schweben bringst“. Diese Fotoidee ist vom Fotografieren und der Bearbeitung fast identisch und sorgt ebenfalls für offene Münder!
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Hau rein und mach starke Fotos,
Dein Eike.
3 Comments
[…] man den Hintergrund an Stelle der Person sieht. Wie das funktioniert hat Eike in seinem aktuellen Blogbeitrag erklärt. Was man alles braucht und mit welchen Programmen er arbeitet ist sauber aufgeschlüsselt […]
[…] liebe Fotoideen, die simpel aber einfach genial […]
Gut zu wissen, dass der Röntgeneffekt am schönsten ist, wenn durch den Röntgenblick eine andere Person oder ein interessantes Gebäude zum Vorschein kommt. Mein Neffe beschäftigt sich hobbymäßig mit Fotografie. Er möchte den Röntgeneffekt anwenden und dabei ein Schloss hinter sich zum Vorschein bringen.