Entdecke die Faszination der Glaskugelfotografie!
In diesem Gastartikel erklärt dir Stefan Lenz, wie faszinierend und facettenreich die Glaskugelfotografie sein kann!
Stefan Lenz ist Fotograf, Blogger und Autor und hat eine besondere Leidenschaft für die Glaskugelfotografie entwickelt. In diesem Artikel erfährst Du von ihm jede Menge Tipps und Tricks im Umgang mit Glaskugeln. Anhand von einem Praxisbeispiel zeigt er dir außerdem Schritt-für-Schritt, wie du geniale Lightpaintings mit einer Glaskugel, einem Spiegel, und deinem Smartphone machen kannst.
Schau unbedingt auf seinem Blog vorbei! Den Link dazu findest du am Ende des Artikels.
Da ich seinen Masterkurs empfehle, muss ich diesen Artikel als *Werbung* kennzeichnen.
Dieser Artikel ist Teil meiner Sammlung kreativer Fotoideen. Schau mal rein und lass dich inspirieren!
Viel Spaß mit seinen tollen Bildern und kreativen Ideen!
Inhaltsverzeichnis
1. Entdecke die Faszination der Glaskugelfotografie!
Man sieht sie immer öfter auf Instagram, Facebook oder anderen sozialen Netzwerken: Atemberaubende Glaskugel-Fotos.
Während Glaskugeln früher als traditionelles Requisit zum Hellsehen verwendet wurden, haben sie heute bereits sehr viel von ihrer spirituellen Bedeutung verloren. Ihre faszinierende, mystische Wirkung ist jedoch geblieben und die hat sich inzwischen eine ganz andere Gruppe von Leuten zunutze gemacht.
Die Rede ist natürlich von (Hobby-)Fotografen.
Vielleicht bist du ja selbst schon mal beim Scrollen durch deinen Newsfeed an der ein oder anderen spektakulären Glaskugel-Aufnahme hängen geblieben. Auch mir ging es Anfang 2018 so und je mehr Fotos ich sah, umso klarer wurde mir, dass ich unbedingt mal selbst eine Glaskugel für meine Bilder einsetzen wollte!
Damals hatte ich jedoch noch keine Ahnung, welche enorme Bereicherung das für meine Fotografie darstellen wird.
2. Welche optischen Eigenschaften haben Glaskugeln?
Wenn du zum ersten Mal deine Umgebung durch eine Glaskugel betrachtest, werden dir sofort einige Dinge auffallen.
Zum einen stellt eine Glaskugel die gesamte Umgebung auf den Kopf. Dies kann man in der Fotografie nutzen, indem man ein Foto in der Nachbearbeitung um 180° dreht. Somit entspricht die Abbildung in der Kugel der Realität, jedoch steht dafür rundherum alles auf dem Kopf.
Dies sorgt für einen verwirrenden und somit interessanten Bildeindruck. Doch nicht nur oben und unten, auch links und rechts werden vertauscht. Außerdem werden alle geraden Linien, die nicht durch die Mitte der Kugel verlaufen, stark verzerrt abgebildet. Dies sorgt für eine Ultra-Weitwinkel-Wirkung und eine tonnenförmige Verzerrung, wie bei einem Fisheye-Objektiv.
Wegen ihrer glatten Oberfläche ist eine Glaskugel auch gleichzeitig ein Spiegel. Um zu vermeiden, dass du dich selbst in der Kugel spiegelst, solltest du eher eine längere Brennweite verwenden und dich weiter von ihr entfernen, als im Weitwinkel nah an sie heranzugehen.
Besondere Vorsicht ist wegen der Lupenwirkung geboten. Bei intensiver Sonneneinstrahlung und etwas Wind kann eine Glaskugel sogar einen Brand auslösen. Dieser Effekt ist wirklich nicht zu unterschätzen! Schütze deine Kugel deshalb auch zu Hause vor Sonneneinstrahlung, falls du sie zu Deko-Zwecken verwendest, sonst kannst du dir schnell mal Brandlöcher in deine Möbel schmoren!
3. Welche Motive sind am besten geeignet?
Grundsätzlich eigenen sich Landschaften und große Strukturen am besten für die Glaskugelfotografie.
Da die Kugel selbst das Motiv ist, kann auf ein weiteres Motiv verzichtet werden. Deshalb ist es fast in jeder Umgebung möglich, beeindruckende Glaskugel-Fotos zu erzielen. Selbst leere, kahle Gänge eignen sich hervorragend.
Wenn es um Architektur geht, hast du den Vorteil, dass du selbst Motive, für die der Ultra-Weitwinkel deiner Kamera nicht ausreicht, in der Glaskugel vollständig abbilden kannst. Eher ungeeignet sind Glaskugeln, wegen der starken Verzerrung, hingegen für Aufnahmen von Menschen oder Tieren.
4. Mit welchen Kameraeinstellungen sollte man arbeiten?
Grundregel Nummer eins in der Glaskugelfotografie ist, dass die Kugel immer scharf abgebildet sein muss. Da der Autofokus bei Spiegelungen auf der Oberfläche der Kugel Schwierigkeiten haben kann, empfiehlt es sich, im Zweifelsfall manuell scharf zu stellen.
Bei wenig Licht ist der manuelle Fokus ohnehin fast unumgänglich. Gute Glaskugel-Fotos haben meist einen schönen Schärfe-Verlauf von der Kugel zum Vorder- und Hintergrund. Um die Kugel freizustellen empfiehlt sich daher eine niedrige Blendenstufe.
Ich persönlich bewege mich meist im Bereich von f/2.8 bis f/4.0 und versuche die Belichtungszeit an die jeweilige Situation so anzupassen, dass der ISO-Wert möglichst niedrig bleibt.
5. Was hat man für kreative Möglichkeiten?
Das Schöne an der Glaskugelfotografie ist, dass du selbst in vermeintlich langweiligen Umgebungen besondere Aufnahmen machen kannst.
Ich bin selbst immer wieder aufs Neue überrascht, wie vielfältig man eine Glaskugel einsetzen kann. Wenn du Inspiration benötigst, dann durchstöbere ruhig mal diverse Instagram-Accounts, die durch die ständig wachsende Anhängerschaft teilweise bereits Follower-Zahlen im sechsstelligen Bereich aufzuweisen haben.
Selbst experimentiere ich gerne mit Lichtmalerei und Langzeitbelichtungen. Vor kurzem setzte ich auch erstmals einen Wasserstrahl für meine Glaskugelfotografie ein und versuchte die Bewegung des Wassers durch eine sehr kurze Belichtungszeit „einzufrieren“. Doch auch ruhendes Wasser lässt sich sehr effektiv einsetzen, wenn du deine Glaskugel zum Beispiel in eine Pfütze legst.
Kreativ werden kannst du auch bei der Nachbearbeitung, und deinen Glaskugel-Fotos somit deinen ganz eigenen Stil verleihen.
6. Praxis-Beispiel: Lichtmalerei zu Hause leicht gemacht
Für Aufnahmen wie diese brauchst du weder ein Fotostudio noch besonderes Equipment. Tatsächlich benötigst du neben deiner Glaskugel und deiner Kamera nur noch einen großen Spiegel und dein Handy! Wenn du ein Stativ hast, ist das von Vorteil, wenn nicht kannst du aber auch mit einem Stuhl und ein paar anderen Gegenständen improvisieren.
Und so wird’s gemacht:
1.) Leg einen großen Spiegel flach auf den Boden und platziere deine Glaskugel ungefähr mittig auf dem Spiegel!
2.) Stell das Stativ mit der Kamera vor den Spiegel, wie oben im Bild ersichtlich!
3.) Stell die Belichtungszeit deiner Kamera auf 10 Sekunden und den Selbstauslöser ebenfalls auf 10 Sekunden ein!
4.) Nun kommt dein Handy ins Spiel. Aktiviere die Foto-LED, sodass sie dauerhaft leuchtet! (Alternativ kannst du auch eine kleine LED-Taschenlampe verwenden)
5.) Stell den Fokus deiner Kamera so ein, dass die Kugel scharf abgebildet ist und drück den Auslöser!
6.) Während die 10 Sekunden des Selbstauslösers hinunterlaufen, schaltest du das Licht aus, und stellst dich mit deinem Handy hinter den Spiegel!
7.) Während der 10 Sekunden Belichtungszeit „malst“ du nun mit deinem Handy ein Muster in die Luft! (Die LED muss dabei immer in Richtung der Kamera zeigen)
8.) Ist die Belichtungszeit abgelaufen, kannst du das faszinierende Ergebnis auf deiner Kamera bewundern. Wiederhole diesen Ablauf mehrmals und zeichne verschiedene Muster! Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! In der Nachbearbeitung kannst du noch die Farbe des Lichtes je nach Wunsch verändern.
7. Wo kann man eine Glaskugel kaufen und was muss man dabei beachten?
Die einfachste Möglichkeit ist, im Internet nach einer passenden Glaskugel zu suchen. Bei Amazon hast du beispielsweise eine sehr große Auswahl und findest Kugeln in verschiedenen Größen und Qualitäten.
Achte auf jeden Fall darauf, dass in der Produktbeschreibung so etwas wie „für die Fotografie geeignet“ steht und die Kugel somit keinerlei Schlieren oder Einschlüsse aufweist. Einige Glaskugeln sind nämlich nur für Dekorationszwecke geeignet.
Bei der Größe solltest du den Faktor „Gewicht“ berücksichtigen. Eine Kugel mit 10 cm Durchmesser wäre zwar für die Fotografie optimal, ist mit ca. 1,4 kg aber eher für den Gebrauch zu Hause geeignet.
Die beliebteste und empfehlenswerteste Größe für Reisefotografen oder Leute die auch längere Strecken mit ihrer Glaskugel im Rucksack zurücklegen möchten, liegt bei 7-8 cm Durchmesser. Preislich liegen Modelle in dieser Größe zur Zeit bei ungefähr 20-30€.
8. Wie sorgt man für einen guten Start in die Glaskugelfotografie?
Leider gibt es vor allem bei der Bildkomposition einige Fallen, in die Anfänger immer wieder tappen. Das betrifft zum Beispiel eine zu große Abbildung der Glaskugel oder die Verwendung von zu auffälligen Ständern.
In beiden Fällen gilt meist ganz klar: „Weniger ist mehr“. Wenn du von Anfang an alles richtig machen möchtest, dann könnte mein neuer Video-Kurs für dich interessant sein, der auch fortgeschrittenen Glaskugel-Fotografen eine Inspirationsquelle liefert.
Ansonsten findest du auch auf meinem Blog Stefan Lenz Photography einige interessante Artikel zu diesem Thema! Bei Fragen bin ich über das Kontaktformular auf meiner Website gerne für dich erreichbar.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Lust darauf machen, diesen spannenden Bereich der Fotografie für dich zu entdecken und werde bald über deine eigenen faszinierenden Glaskugel-Fotos staunen!
Stefan Lenz
*Dieser Link enthält Werbung in Form eines Provisionslinks.
4 Comments
feine Ideen, muß ich in Ruhe auch versuchen
Danke, Peter!
Dann wünsche ich viel Spaß beim Ausprobieren 😉
Liebe Grüße
Eike
Hallo Eike,
habe heute durch Zufall Deine Seite entdeckt – Super! Vielen dank für die vielen Tipps!
Habe schon eine Glaskugel aber bisher nur in der Natur damti fotografiert – werde das mit dem Lightpainting unbeding bald probieren!
Auch Dein Artikel mit dem Zommen bei nachtbeleutchteten Gebäuden will ich unbedingt ausprobieren. schaut toll aus!
Danke
Judith
Hallo Judith, das ist ja super, wenn dir die Fotoideen gefallen! 😀
Auf manche manche Ideen kommt man selbst einfach nicht, deswegen hol ich mir auch öfters Inspiration bei anderen Fotografen.
Viel Spaß bei der Umsetzung!
Liebe Grüße
Eike